Von einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht kann gesprochen werden, wenn
sich Importe und Exporte in der Gesamtbilanz ausgleichen. Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist einer der Zielpunkte des magischen Vier- und Sechsecks. Als Maßstab gilt die Außenbeitragsquote, die sich ergibt, wenn der Anteil vom Umsatz im Außenhandel am Bruttoinlandsprodukt einer gesamten Volkswirtschaft gemessen wird. Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht wird daher auch mit dem Zahlungsbilanzgleichgewicht gleichgestellt. Im Fall eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts würde würden sich auf weder auf Geldwert noch Beschäftigung nachteilige Auswirkungen ergeben.
Die Ziele beim außenwirtschaftlichen Gleichgewicht
In der vollkommenen Form würde ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht den totalen Ausgleich der Bilanz von Import und Export beinhalten. Dabei wäre die Wertsumme der Importe mit der Wertsumme der Exporte völlig im Einklang. Wie bei allen Zielpunkten des magischen Vierecks ist auch hier ein solcher Idealzustand nicht zu erreichen, da sich verschiedene Wirtschaftssektoren unterschiedlich verhalten, sich Einflüsse von Krisenerscheinungen, außenpolitische Einflüsse und Ungleichgewichte bei der Produktion teilweise konträr entwickeln. Es werden auch hier also gesamtwirtschaftliche Durchschnittswerte zugrunde gelegt, die dem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht möglichst nahe kommen. Dabei sind ebenfalls zeitliche Perioden zu betrachten, damit kurzfristige Schwankungen nicht verzerrend für die langfristige Betrachtung zu Buche schlagen. Angestrebt wird, dass sich die Import- und Exportbilanz im Durchschnitt nicht zu stark voneinander abweichend verhalten.
Ungleichgewichte in der Außenwirtschaft
Zu wirtschaftlich gefährlichen Ungleichgewichten in der Außenwirtschaft kommt es, wenn seitens eines Staates vorwiegend importiert wird, jedoch keine Güter oder nur sehr wenige, beziehungsweise nicht ausreichend nachgefragte Güter für den Export vorhanden sind. Hier könnte sich das Zahlungsbilanzgleichgewicht nicht ausgeglichen bewegen. Wenn zu wenig oder zu wenig nachgefragte Exportgüter produziert werden, dagegen für Importe hohe Kosten entstehen, werden der Volkswirtschaft einseitig Geldmittel entzogen. Im umgekehrten Fall würde ein Land über fast alle Güter verfügen, die eingeführt werden müssten oder den Verbrauch dieser Güter rigoros beschränken, um Importe zu sparen. Gleichzeitig würden viele Güter für den Export produziert werden, die der eigenen Volkswirtschaft verloren gehen. Solche extremen Ungleichgewichte entwickeln sich teilweise unter Bedingungen von Planwirtschaften und in Entwicklungsländern.