Nachfrageinflation

Man nennt sie auch die „Keynesianische Nachfrageinflation“, weil sie von der keynsianischen Schule besonders ins Auge gefasst wurde. Sie entsteht in erster Linie in Zeiten konjunktureller Überhitzung und vollausgelasteter Produktionskapazitäten, wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen größer ist als das volkswirtschaftliche Produktionspotential, was zu entsprechenden Preissteigerungen führt. Unter Umständen kann ein solcher Nachfrageüberhang auch längerfristig andauern; dieser Fall ergab sich bspw. nach Ende des zweiten Weltkrieges, als beim Wiederaufbau der vom Krieg betroffenen Länder ein riesiger Nachfragebedarf entstand, welcher Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aller Art während vieler Jahre rascher ansteigen ließ, als die Produktionskapazitäten ausgeweitet werden konnten. Die Marshall Hilfe trug wesentlich zur Finanzierung dieses Nachfragebooms bei und verstärkte die Nachfrageinflation weiter.

Im Gegensatz dazu gibt es die monetär induzierte Nachfrageinflation, die zur Veranschaulichung und Zweck des besseren Vergleichs kurz beschrieben wird.

Die induzierte Nachfrageinflation wird von der monetaristischen Schule besonders hervorgehoben. Wird zum Beispiel zur Förderung und Belebung der Wirtschaft diese während einer längeren Zeitperiode überreichlich mit Geld versorgt, sodass die Geldmenge rascher wächst als die Produktion, so entsteht ein inflationspotential, das früher oder später preissteigernd wirken wird.

Wohlgemerkt: ein derartiger Geldmengenüberhang muss nicht sofort zu inflationären Entwicklungen führen; wenn wegen schlechter Erwartungen keine ausreichende Nachfrage nach diesem Geld besteht, so wird dieses zunächst brachliegen, was sich in einer erhöhten Kassenhaltung der Haushalte, des Staates, der Unternehmungen und des Bankensystems widerspiegelt.

Man spricht dann davon, dass ein bestimmtes Maß an Inflation sich in der Pipeline befinde. Wie groß die Gefahr eines späteren Inflationsschubes ist, hängt vom Umfang des von der Nationalbank geschaffenen Geldmengenüberhanges ab. Es braucht jedenfalls nur eine Verbesserung des Wirtschaftsklimas und der Zukunftserwartungen, um das vorhandene Geld aktiv werden zu lassen, womit die bis dahin verborgenen Inflationskräfte wirksam werden.

Daneben gibt es noch die Kostendrucksinflation, die Marktmachtinflation und die importierte Inflation

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