Unter der Durchlaufterminierung versteht man die im Rahmen der Produktionsplanung und der -Steuerung durchgeführte inhaltlich und zeitliche Planung des gesamten Fertigungsprozesses. Dabei muss erwähnt werden, dass die Durchlaufterminierung hier besonders inhaltlich bedacht ist und auf beide Arten erfolgen kann. Das heißt sie kann sowohl vorwärts als auch rückwärts erfolgen. Beide Arten des Planungsprozesses bieten den Produzenten die verschiedensten Vor- und Nachteile im Rahmen des gesamten Fertigungsprozesses.
Ablaufprozesse
Wie Funktionen die gesamten Ablaufprozesse bei der Durchlaufterminierung innerhalb der Vorwärts- und Rückwärtsterminierung als Formen der Durchlaufplanung?
Diese Frage kann nur in einem gemeinschaftlichen Kontext beantwortet werden. Im Rahmen der Vorwärtsterminierung ist vor allem der Beginn der Produktion, das heißt quasi der Starttermin die Basis, und damit die Grundlage für die gesamte Planung. Damit schafft man also eine Grundlage um entsprechend den Zeitpunkt zu ermitteln, wann das Produkt frühestmöglich hergestellt werden kann. Man findet diese Art der Durchlaufterminierung insbesondere zum Beispiel in der Autoindustrie. Dies erfolgt dann, wenn etwa ein Auto nach einem bestimmten Kundenwunsch hergestellt wird. Der Kunde erfährt dann genau zum Bestellzeitpunkt, wann er das Fahrzeug ausgeliefert bekommt.
Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied zur Vorwärtsterminierung bei der Rückwärtsterminierung, denn hier ist der Zeitplan der Fertigstellung zweitrangig und stellt nicht notwendigerweise die Planungsgrundlage dar.
Im Rahmen der Rückwärtsterminierung wird folglich ermittelt, wann genau der beste Zeitpunkt ist, mit der Produktion der Ware zu beginnen. Damit stellt man den richtigen und exakten Zeitpunkt fest, wann man mit der Produktion starten muss, um entsprechend einen bestimmten Liefertermin des Produktes wahrnehmen zu können.
Diese genaue Planung erfolgt mit der Zielsetzung, das Produkt zu einem bestimmten Termin fertigzustellen. Man verwendet daher diese Produktionsart in Fällen, wo man einem Kunden einen fixen Termin für eine Lieferung zu einem bestimmten Termin zugesichert hat.
Wenn man als Hersteller einen Termin zur Auslieferung zugesichert hat, wird man danach achten immer einen bestimmten Termin einzuhalten. Denn die Vereinbarung eines festen Liefertermins ist letztlich immer ein Imagefaktor für das Unternehmen und auch dadurch wird man stets danach trachten, mit der Produktion frühzeitig zu beginnen.
Der Grund dafür ist auch recht schnell zu finden, denn das Unternehmen ist dadurch in der Lage durch eine zeitige Aufnahme der Produktion ebenso die Kosten gering zu halten und eine zeitgerechte Fertigstellung zu garantieren. Man könnte in diesem Fall auch die Reduzierung von Lagerhaltungskosten nennen.
Allerdings erbeben sich, trotz des guten Darstellungsbildes, hier auch manchmal Probleme und es gibt auch Besonderheiten bei der Durchlaufterminierung.
Produkte bestehen im Regelfall aus mehreren Komponenten
In aller Regel ist das Produkt aus den einzelnen Komponenten zusammengesetzt. Dabei muss man auch bedenken, dass vor allem genau die einzelnen Komponenten in einzelnen Arbeitsschritten hergestellt werden müssen. Auch wichtig dabei ist, dass die Zeitdauer der einzelnen Arbeitsschritte einen massiven Unterschied aufweisen kann.
Wenn man sich die einzelnen Arbeitsschritte ansieht, dann kann es durchaus vorkommen, dass die Dauer der Bearbeitung, man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Durchlaufzeit, ein Maximum betragen kann. Wenn nun innerhalb des Produktionsprozesses eine Störung auftritt, dann kommt es insgesamt zu einer Verzögerung der gesamten Durchlaufzeit im Produktionsprozess. Allerdings kommt es als Gesamteinheit bei der Produktion zu keinen Verzögerungen, wenn man sich alle anderen Bereiche ansieht. Vor allem geht es eben darum, einen bestimmten Wert nicht zu überschreiten, denn dann verzögert sich auch die Durchlaufzeit nicht.
Der Grund darin ist recht einfach erklärt und lässt sich am besten in Form eines sehr stark vereinfachten Beispiels darstellen. Wir nehmen dazu folgende Grundannahmen an wobei wir von einem Endprodukt ausgehen, das aus den Komponenten A, B und C besteht. Für die Herstellung der Komponente A beträgt die Arbeitszeit ca. 7 Tage. Um die Komponente B herzustellen beträgt die Arbeitszeit etwa 5 Tage und für die Herstellung der Komponente C beträgt die jeweilige Arbeitszeit etwa 10 Tage. Anhand dieses Beispiels können die Komponenten A, B und C am Tag 10 zusammengeführt werden. Wenn man also von keinerlei Störungen während des ganzen Produktionsprozesses ausgeht, dann beträgt die Durchlaufzeit der gesamten Produktion also somit 10 Tage.
Sollten sich im Produktionsprozess Störungen einschleichen, dann kann sich die Durchlaufzeit in der Produktion entsprechend auch erhöhen. Dies führt allerdings auch nicht zwingend dazu, dass man bei der Herstellung von gewissen Komponenten A und B einen entsprechenden Puffer einfügen muss. Interessanterweise kommt es bei der Störung von bis zu 3 Tagen in der Produktionslaufzeit bei der Komponente A sowie jener von bis zu 5 Tagen bei der Komponente B noch zu keiner Verschiebung der gesamten geplanten Durchlaufzeit.
Im Vergleich hierzu kommt es durch jede Störung bei der Herstellung von der Komponente C des Produktes gleich automatisch zu einer verlängerten Durchlaufzeit. Man sieht diesen Teil der Produktion auch als sog kritischen Weg.