Personalbeschaffung

Hauptsächlich gibt es zwei Wege der Personalbeschaffung. Es handelt sich hierbei um die interne Personalentwicklung und die externe Personalbeschaffung. Bei der innerbetrieblichen Personalbeschaffung bieten sich potenzielle Kandidaten an. Sie können nach der Betriebsstätte ausgewählt werden. Greift die Personalpolitik auf den externen Arbeitsmarkt zurück, stehen dort viele Arbeitssuchende zur Wahl. Es sind Arbeitnehmer, die ihren Job wechseln wollen, es handelt sich, um Berufseinsteiger aber auch um Arbeitssuchende. Bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage gilt es daher, die künftigen Mitarbeiter auf Qualifikation und Motivation zu prüfen.

Interne Personalgewinnung

Unter den internen Beschaffungswegen versteht man den Teil des Arbeitsmarktes, der sich innerhalb des Unternehmens befindet. Die betriebliche Praxis hat gezeigt, dass es viele Vorteile bietet, wenn eine Stelle zu besetzen ist, zunächst zu prüfen ob Arbeitnehmer die bereits im Unternehmen beschäftigt sind infrage kommen. Sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer ist an einer betrieblichen Umsetzung interessiert.

Bei größeren Unternehmen bietet sich hierfür eine interne Stellenausschreibung an. Vom Grunde her hat das Unternehmen die Wahl des Beschaffungsweges. Der Betriebsrat kann dennoch eine innerbetriebliche Stellenausschreibung verlangen. Dies ist im § 93 des BetrVG nachzulesen. Der Betriebsrat kann entscheiden, ob er für alle im Betrieb zu besetzenden Stellen eine innerbetriebliche Stellenausschreibung fordert, oder diese nur für bestimmte Tätigkeiten verlangt. Ausgenommen nach § 93 des BetrVG ist die Besetzung von leitenden Stellen Angestellter. Trotzdem hat das Unternehmen die Alternative zeitgleich den Weg der externen Beschaffungswege zu nutzen. Denkbar wäre eine Stellenanzeige. Finden sich mehrere Bewerber für die zu besetzende Stelle hat nicht zwangsläufig der Bewerber aus dem eigenen Unternehmen dem Vorrang gegenüber einem Bewerber von außerhalb.

Wege der innerbetrieblichen Personalbeschaffung

Für die möglichen Bewerber sollte eine innerbetriebliche Stellenausschreibung alle relevanten Angaben über die künftige Tätigkeit und die Anforderungen an den Arbeitnehmer enthalten.

Die drei Wege der innerbetrieblichen Personalbeschaffung sind,

  • eine systematische Entwicklung des Personals. Der künftige Bedarf des Unternehmens an qualifizierten Arbeitskräften kann auf diesem Weg perspektivisch gedeckt werden.
  • Die Versetzung innerhalb des Betriebs ist der zweite Weg. In Betracht kommt diese Alternative, wenn neue Arbeitsplätze geschaffen werden und dafür eine bestimmte Anzahl vorhandener Arbeitsplätze reduziert wird. Die Voraussetzung für eine Versetzung ist dann als erfüllt anzusehen, wenn der Wechsel der Tätigkeit bzw. des Arbeitsplatzes einen Monat überschreitet. Außerdem ist von einer Versetzung die Rede, wenn die Arbeit unter erheblichen Änderungen der Umstände zu leisten ist.
  • Die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereiches ist die dritte Variante der internen Personalbeschaffung. Diese kann andere Arbeitsaufgaben betreffen, oder eine andere Art der Tätigkeit. Die Art der Verantwortung kann sich unterscheiden oder auch, dass mit einer anderen Einordnung des betrieblichen Arbeitsablaufs zu rechnen ist.

Die innerliche Personalkapazität kann durch die Verlängerung der Arbeitszeit erreicht werden. Das kann einzelne Mitarbeiter oder auch alle Arbeitnehmer betreffen. Dadurch braucht die Anzahl der Arbeitnehmer innerhalb des Unternehmens nicht erhöht werden. Kurzfristig ist dies eine ideale Lösung, denn es müssen keine neuen Bindungen mit Beschäftigten durch Neueinstellungen eingegangen werden. Wird diese Alternative von einem Unternehmen genutzt, sind die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes zu beachten. Falls es keine Überstunden sein sollen, kann eine Änderung der Arbeitsintensität zum Ziel führen. Durch eine verstärkte Mitarbeitermotivation bzw. der Arbeitsproduktivität findet eine effiziente Arbeitsverdichtung statt.

Erhöht sich der Personalbedarf nur bei kurzzeitige Spritzen eines Unternehmens durch Mehrarbeit sind die Überstunden die beste Lösung.

Vorteile der internen Personalbeschaffung

  • Eröffnung von Aufstiegschancen
  • Niedrige Beschaffungskosten

Nachteile der internen Personalbeschaffung

  • Auswahlmöglichkeiten sind geringer
  • unzureichende Objektivität

Falls all diese Pläne nach deren Umsetzung nicht zum Ziel geführt haben, bleibt noch die externe Personalbeschaffung.

Externe Personalgewinnung

Im Rahmen der externen Personalgewinnung kommt dem Personalleasing eine besondere Bedeutung zu. Personalleasing ist das Überlassen von Arbeitnehmern gewerbsmäßig. Hierbei kommt es zu keiner „echten“ Einstellung. Die Pflichten eines Arbeitgebers werden vom Unternehmen, welcher diese Arbeitnehmer beschäftigt, nicht übernommen. Zu denken wäre hier an die Pflicht der Lohnzahlung oder auch an die Beschäftigungspflicht. Der direkte Arbeitgeber ist beim Leasing die Leasingfirma. Demzufolge übernimmt sie auch die Arbeitgeberpflichten. Diese Form der Personalbeschaffung eignet sich, wenn es darum geht, Personalengpässe, die kurzfristig entstanden sind, zu überbrücken. Aufgrund der hohen Kosten ist eine langfristige Beschäftigung mit dem Personalleasing ungeeignet. Wie die Darstellung zeigt, besteht ein direkter Kreislauf zwischen der Leasingfirma und dem Unternehmen. Es wird ein Arbeitnehmerüberlassungsvertrag abgeschlossen. Der Dienstvertrag wird zwischen der Leasingfirma und dem Arbeitnehmer abgeschlossen. Der Arbeitnehmer wird an das Unternehmen vermittelt. Der Kreislauf schließt sich, indem das Unternehmen das Honorar an die Leasingfirma zahlt.

Eine weitere Alternative stellt die Arbeitsverwaltung dar. Hierzu zählen unter anderem die Bundesagentur für Arbeit und die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung.
Dieser Weg der externen Personalbeschaffung bietet sich an, wenn andere Versuche bisher erfolglos blieben. Die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter bietet den Arbeitgeber eine große Anzahl an geeigneten Personen auf die zu besetzende Stelle an. Zu prüfen sind die Vorteile, welche die Arbeitskosten erheblich reduzieren können.
Beispiele hierfür sind:

  • Eingliederungszuschüsse
  • Einstellungszuschüsse bei Neugründung
  • Einarbeitungszuschüsse
  • Förderungen bei der Eingliederung von Behinderten

An dieser Stelle sei der Hinweis gegeben, dass diese Zuschüsse nur auf Antrag gezahlt werden. Ferner gibt es bestimmte Voraussetzungen bzw. Bedingungen, die zu erfüllen sind, damit die Zuschüsse gewährt werden.
Die Vorteile sind zudem in der größeren Zahl der Bewerber zu sehen. Allerdings ist ein großer Nachteil, dass diese meist eine geraume Zeit der Einarbeitung in Anspruch nehmen.
Stellenanzeigen
Erfolg versprechend bei der Personalbeschaffung sind auch die Anzeigen. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind es nicht mehr Zeitungen, sondern das Internet, welches sich vordergründig anbietet. Viele Arbeitssuchende habe keine Tageszeitung mehr abonniert. Seit die Flatrates für das Internet derartig kostengünstig angeboten werden, nutzen sie vielmehr den Online-Stellenmarkt, um einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.

Arbeitssuchende sind auf diesem Weg schneller erreichbar. Die Resonanz auf eine Stellenanzeige ist wesentlich höher. Der Weg der Kontaktaufnahme und dem Verfahren den sich für einen Arbeitnehmer zu entscheiden ist definitiv kürzer.
Personalberater
Eine Personalberatung hat es sich zu Aufgabe gemacht, bei der Suche nach Fachkräften oder auch Führungskräften die Unternehmen zu beraten und zu unterstützen. Ihre Tätigkeit beginnt beim Findungsprozess. Es folgt für die Beurteilung ein Plan der Gestaltung und Durchführung. Darüber hinaus ist die Personalberatung an der Personalentwicklung beteiligt.
Bereits seit den 50er Jahren findet man derartige Modelle, die sich erfolgreich durchgesetzt haben. Für das Unternehmen sind die Vorteile dieser Form der Personalbeschaffung darin zu sehen, dass sie Kenntnisse zu aktuellen Arbeitsmarktlage, Kenntnisse bei der Personalsuche, der Personalauswahl und der Ausgliederung haben.
Weitere positive Eigenschaften sind in

  • der Objektivität
  • der Neutralität
  • der Diskretion
  • dem Imageschutz

zu sehen.
Nimmt der Unternehmen bei der Personalbeschaffung die Dienste einer Personalberatung in Anspruch, kann er davon ausgehen, dass eine strukturierte Bedarfsanalyse durchgeführt wird. Fachthemen werden hierbei fokussiert. Erhebliche Reduktion des Zeitaufwandes für den Unternehmer, indem nach präzisen Vorgaben auch Einstellungsgespräche geführt werden, ist zu erwarten. Es ist hierbei allerdings zu beachten, dass die Kontrolle weiterhin beim Unternehmen liegt, damit es für ihn zu keinen Nachteilen bezüglich Verträgen mit Arbeitnehmern und Ähnlichem kommt.

Fazit
Einem Unternehmen stehen viele Wege zu Personalbeschaffung offen. Dies ist abhängig von der Art und der Größe des Betriebes, welches am effektivsten erscheint. Sinnvoll ist zeit genug mit der Suche zu beginnen, damit die Stelle mit motivierten und qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden kann.

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