Was genau versteht man unter Beschäftigung? Nun in erster Linie gibt es die unterschiedliche Auslegung des Begriffes. Weiteres wird der Begriff der Beschäftigung ebenso in zahlreichen wirtschaftlichen Begriffswelten verwendet. Man redet zum Beispiel von der Vollbeschäftigung im volkswirtschaftlichen Sinne. Hier handelt es sich um eine rein theoretische Größe, die auf den Arbeitsmarkt bezogen ist. Es gibt aber immer eine gewisse Sockelarbeitslosigkeit und die lässt sich auch bei optimalem Wirtschaftswachstum nie völlig abwenden. Diese beruht beispielsweise in Menschen, die einfach nicht arbeiten wollen.
Im Bereich des Controllings, in dem wir hier ausgehen, hat die Beschäftigung im Grund genommen die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen Definition, allerdings bezieht man es auf den Produktionsprozess in einem Betrieb.
In der Volkswirtschaftslehre spricht von Vollbeschäftigung, wenn es eine komplette Auslastung aller Produktionsfaktoren gibt. Man bezieht sie in der Regel auf den Faktor Arbeit, wobei man von allen erwerbswilligen Arbeitern ausgeht. Im Produktionsprozess des Betriebes muss man ähnlich strukturiert denken.
Die Höhe der Kosten der Beschäftigung hängt stark von der Menge ab
Erfahrungen und theoretische Analyse zeigen, dass die Höhe der Kosten unter anderem von der Menge der erzeugten Produkte abhängt. Wenn man die Menge der erzeugten Produkte als Beschäftigung bezeichnet, ist die Beschäftigung ein sehr wichtiger Kostenbeeinflussungsfaktor. Zu dieser Auswirkung auf die Höhe der Kosten kommt es vor allem durch diejenigen Kosten, die bereits anfallen, wenn überhaupt noch nicht produziert wird, aber der Betrieb betriebsbereit ist (= Kosten der Betriebsbereitschaft) und die sich auch dann nicht ändern, wenn produziert wird. Weil diese Kosten nur von der Betriebswirtschaft, nicht aber vom Umfang der Produktion abhängig sind und sich auch bei unterschiedlichem Produktionsumfang (= bei unterschiedlicher Beschäftigung) nicht ändern, nennt man sie fixe Kosten.
Weil sie durch die einzelnen produzierten Stücke nur indirekt (nämlich über die Betriebsbereitschaft) verursacht sind, nennt man sie auch indirekte Kosten.
Die variablen Kosten der Beschäftigung
Wird produziert, dann entstehen auch Kosten, die sich im Ausmaß der Beschäftigung ändern. Diese Kosten nennt man variable Kosten. Da diese Kosten durch das erzeugte Produkt verursacht sind – sie fallen nicht an, wenn nichts produziert wird – nennt man sie auch direkte Kosten. Wenn sie sehr frühzeitig und in solcher Höhe anfallen, dass sie Grundlage (= Basis) für ein Kalkulationsverfahren sein können, nennt man sie Einzelkosten.
Wenn sie entweder in geringen Beträgen oder zu spät anfallen und daher nicht Basis für ein Kalkulationsverfahren sein können, spricht man von Sonderkosten. Da die variablen Kosten in ihrer Gesamthöhe von der Menge der erzeugten Produkte abhängig sind, können sie durch folgende Formel wiedergegeben werden:
K var = K mal x.
Wobei k die variablen Kosten je Stück und x die Menge (= Zahl) der erzeugten Stücke bedeuten. Da in jedem in Betrieb befindlichen Unternehmen sowohl die Kosten der Betriebsbereitschaft (fixe Kosten) wie auch die Kosten der Produktion (variable Kosten) anfallen, setzen sich die Gesamtkosten einer Produktionsstätte aus den fixen Kosten und den variablen Kosten zusammen, was durch folgend Gleichung wiedergegeben werden kann:
K = K fix + K var
was durch die Gleichung von vorhin auch wie folgt geschrieben werden kann
K = K fix + K var * x.
Es ist leicht einzusehen, dass bei einer Division der Fixkosten durch die erzeugte Stückzahl die auf das einzelne Stück entfallenden Fixkosten umso kleiner werden, je größer die erzeugte Stückzahl ist (der Fixkostenanteil sinkt). Wenn daher jedes zusätzliche Stück immer die gleichen variablen Kosten verursacht, werden auch die Stückkosten umso niedriger, je größer die erzeugte Stückzahl ist. Bei graphischer Darstellung nähert sich in diesem (idealen) Fall die Stückkostenkurve asymptotisch der Abszisse.