Der Staat übernimmt bei der wirtschaftlichen Entwicklung der Marktwirtschaft eine sehr große Rolle. Zunächst überwacht er die Eigentumsordnung. Darunter versteht man die Möglichkeit des Besitzes der Produktionsfaktoren wie zum Beispiel der Faktor Arbeit und der Faktor Kapital. In der Marktform des Kapitalismus ist das Eigentum als Produktionsfaktor auch für Private möglich. Nicht so im alten Sozialismus, wo das Prinzip der sog. „Vergesellschaftung“ vorherrschte. Dieses soll aber hier nur peripher behandelt werden.
Der Staat und die Gesellschaft mit ihren übergeordneten Institutionen übernehmen dabei Koordinationsaufgaben, um die Pläne der wirtschaftlichen Akteure zu koordinieren. Marktwirtschaft wird hingegen durch die Prinzipien des Angebots und der Nachfrage gesteuert.
Inhaltsverzeichnis
Die freie Marktwirtschaft als Basis für freies Handeln ohne Hemmnisse
Die freie Marktwirtschaft wurde bereits im frühen 18. Jahrhundert durch Ökonomen wie zum Beispiel Adam Smith oder David Ricardo begründet. Sie gehören der Schule der klassischen Schule der Nationalökonomie an. Vertreter der deutsch / österreichischen Schule der Nationalökonomie waren Schumpeter, Carl Menger oder Peter Hayek. In der freien Marktwirtschaft gibt es auch die optimale Informationseffizienz.
Kennzeichen der freien Marktwirtschaft können wie folgt umfasst werden:
- es gibt Privateigentum
- Die Koordination der Pläne erfolgt durch den Marktmechanismus
- Die Subordination beruht auf Effizienzpostulaten und wirtschaftlicher Produktion. Es kommt dadurch zu einer Steigerung des allgemeinen Lebensstandards.
- Der Staat soll nur jene Leistungen erbringen, die Private nicht erbringen (sog. Nachtwächterstaat)
- Der Staat ist nur verantwortlich für innere und äußere Sicherheit, Rechtssicherheit und unter Umständen für Bildung und Gesundheit.
- Der Preis für Güter, Löhne usw. wird durch Angebot & Nachfrage bestimmt
Mängel in einer freien Marktwirtschaft
- Monopolisierung (Unternehmenskonzentration): das Monopol beeinträchtigt die allgemeine Wohlfahrt (weniger Produktion, höhere Preise) >> man benötigt eine effiziente Monopolgesetzgebung, welche die EU durch die Wettbewerbsbehörde versucht einzuhalten
- Es gibt unzureichende Markttransparenz >> vollkommene Information ist in der Realität nicht gegeben, daher kann es zu falschen, eigentlich irrationalen, Marktreaktionen kommen
- Gefahr der Ausbeutung der Arbeitnehmer: der Unternehmer hat eine gewisse Macht über die Arbeiter daher bilden die Arbeiter Gewerkschaften und bilden im Kollektiv einen Gegenpool (dies hat dann System stabilisierende Wirkung zur Folge)
- Langfristig ungleiche Vermögensverteilung: Möglichkeit der Vererbung, unterschiedlich hohe Einkommen >> es bestehen nicht für alle Bürger die gleichen Chancen (in einer sozialen Marktwirtschaft erfolgt die Korrektur durch den Staat durch Umverteilung und Transfers)
Die Rolle des Außenhandels für wirtschaftliches Wachstum
Zur Optimierung des Handels und Reduzierung des übernationalen Abbaus von Handelsbeschränkungen wurden internationale Partnerschaften gegründet und Handels- bzw. Zollunionen etabliert
Zeitgleich mit dem Aufbau des europäischen Wirtschaftsraumes wurde die EFTA gegründet. Die Gründung erfolgte in den 1950er Jahren und Mitglieder waren Österreich, Schweiz, Norwegen, Schweden, Finnland, Liechtenstein, Island, Großbritannien und Irland. Heute ist die EFTA größtenteils in der Europäischen Union (EU) aufgegangen und existiert nicht mehr. Sie galt als Gegenstück zur damaligen EG (heute EU).
Die EU hat im Bereich der Handelsoptimierung das Ziel ein einheitliches Binnenmarktprogramm zu etablieren. Das vorrangige Ziel war die Realisation der 4 Grundfreiheiten, nämlich freien
- Güterverkehr
- Dienstleistungsverkehr
- Kapitalverkehr
- und Personenverkehr
innerhalb der Mitgliedsstaaten zu ermöglichen. Es sollte auch der Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse (zum Beispiel unterschiedliche Zulassungsbedingungen für Produkte, usw.) forciert werden.
Die ökonomischen Erwartungen der EU sind sehr einfach zusammengefasst:
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und mehr Wettbewerb zwischen den Firmen >> Preissenkungen bzw. weniger starke Preiserhöhungen, damit auch die Konsumerhöhung vorangetrieben wird
- Erhöhung der außenwirtschaftlichen Konkurrenz durch Abbau von Handelshemmnissen >> dies erhöht wiederum die Wettbewerbsfähigkeit in der gesamten Weltwirtschaft
- Die Währungsunion ist der erweiterte Schritt um Handelshemmnisse abzubauen.