Es ist von entscheidender Wichtigkeit, nicht nur zu erkennen, dass sich eine Inflation entwickelt, sondern auch zu berechnen, wie sich die Inflation abspielt. Nur eine solche Berechnung kann darüber Aufschluss geben, in welcher Höhe, Geschwindigkeit, Stärke die Inflation abläuft und in welcher Phase sich eine inflationäre Entwicklung gerade befindet. Zu diesen Feststellungen wird die Inflationsrate berechnet.
Inflationsrate – Grundlagen der Berechnung
Als Grundlagen für die Berechnung der Inflationsrate dienen Durchschnittsdaten für Preisentwicklung und Geldwert. Dafür gültige Faktoren sind zum Beispiel:
- Produkte des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel
- Gebrauchsgüter, die für eine zeitgemäße Lebenshaltung angemessen sind, wie beispielsweise Kühlschrank, Fernseher, Bekleidung, Telefon usw.
- Für eine zeitgemäße Lebenshaltung nötige Dienstleistungen, zum Beispiel Wohnungsmiete, Handwerksleistungen, Frisör usw.
Aus dem Durchschnitt solcher Güter leitet sich der Warenkorb ab, dessen Durchschnittspreise insgesamt eine der Grundlagen für die Berechnungen der Inflationsrate sind.
Eine derzeit viel verwendete Berechnung ist wie folgt:
– Wachstum der Geldmenge M3 minus Wirtschaftswachstum = Inflation
Unterschiedliche Auswirkungen in verschiedenen Bereichen
Der Berechnung der Inflation für eine Volkswirtschaft liegen also Gesamt-Durchschnittswerte zugrunde. Diese beziehen logisch sowohl solche Produkte und Dienstleistungen ein, die von hohen wie auch niedrigen Preissteigerung oder sogar fallenden Preisen betroffen sind. Verläuft eine Inflation in einer einigermaßen überschaubaren Geschwindigkeit und Stärke, so gibt es bestimmte Güter, bei denen sich hohe Preisraten bemerkbar machen, aber auch Güter, die gerade günstig sind. Erst im Fall einer sehr rasant verlaufenden Inflation oder bei der Hyperinflation ist restlos alle einzelnen Bereiche der Volkswirtschaft und jedes Gut des Warenkorbs von der Inflation betroffen.