Das System der Marktwirtschaft beruht auf der dezentralen, unternehmerischen Handlungs- und Entscheidungsfreiheit auf der Basis des Privateigentums an den Produktionsmitteln. Das Zusammenwirken von wirtschaftlichen Prozessen reguliert sich in der Marktwirtschaft durch die Preise, die ihrerseits von Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Staatliche Institutionen sind ordnungstechnisch lediglich für bestimmte wirtschaftliche Rahmenbedingungen verantwortlich und für die Verfügung von öffentlichen Gütern und Leistungen, sowie für ordnungspolitische Regeln, die für den wirtschaftlichen Ablauf erforderlich sind. Dies steht nicht der Tatsache entgegen, dass es staatliche unternehmerische Aktivitäten und Aktivitäten auf den Finanzmärkten gibt.
Inhaltsverzeichnis
Formen der Marktwirtschaft
Die Marktwirtschaft ist kein einheitliches wirtschaftliches System. Die jeweiligen Formen der nationalen Marktwirtschaft können die freie Marktwirtschaft, die soziale oder eine sozialistische Marktwirtschaft sein.
Freie Marktwirtschaft
Die freie Marktwirtschaft stellt den Individualismus der Wirtschaftsordnung in den Mittelpunkt. Ihre wesentlichen Merkmale sind die gänzlich offenen Märkte, der vollkommene freie Wettbewerb, der maximale Gewinn als vorrangiges Ziel, Freiheit bei Investition, Gewerbe, Verträgen, Konsum, Beruf, unbedingte Demokratie und eine wenig dominierende Rolle staatlicher Institutionen.
Soziale Marktwirtschaft
Die soziale Marktwirtschaft vereint die grundsätzlichen Prinzipien der freien Marktwirtschaft mit bestimmten Garantien sozialer Sicherheit durch staatliche Vorgaben. Zu den Grundlagen der freien Marktwirtschaft kommen hier wirtschaftliche Aufgaben staatlicher Institutionen für Stabilität und Sozialverträglichkeit, die Tarifautonomie und Regelungen des freien Wettbewerbs im gesamtwirtschaftlichen und sozialen Interesse.
Sozialistische Marktwirtschaft
Eine sozialistische Marktwirtschaft ist eine Vereinigung von Elementen der Marktwirtschaft und der Planwirtschaft. Ein anschauliches Beispiel für eine solche Wirtschaftsform ist heute China.
Entwicklung aus gesellschaftlich-wirtschaftlichen Grundlagen
Die Marktwirtschaft hat sich folgerichtig im Zuge der Entwicklung von Industrie, Welthandel, individuellem Privateigentum und Demokratisierung der Gesellschaft entwickelt. Sie ist daher kein wirtschaftliches System, das in starren Grenzen politisch verordnet wurde wie beispielsweise die Planwirtschaft. Daher mischen sich in den unterschiedlichen Staaten, je nach gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfordernissen, sowie historischen und produktiven Entwicklungen verschiedene Ausprägungen der Formen der Marktwirtschaft und ihrer Verquickung miteinander. Die Flexibilität der Entwicklungsmöglichkeiten ist einer der entscheidenden Vorteile der Marktwirtschaft. Im Laufe von gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklungsprozessen können so Einflüsse der sozialen Marktwirtschaft einen stärkeren Einfluss auf Systeme der freien Marktwirtschaft gewinnen und umgekehrt.