Die Nachfragekurve stellt dar, in welcher Menge zu jeweils welchem Preis ein Gut auf dem Markt nachgefragt wird. Mit einer Nachfragekurve kann darüber Auskunft gegeben wie sich die Nachfrage einzelner Nachfrager darstellt, wie auch die Nachfrage einer großen Gemeinschaft, der Konsumenten insgesamt.
Die Nachfragekurve für eine gesamte Volkswirtschaft wird als aggregierte Nachfragekurve bezeichnet. Angebot und Nachfrage bewirken den Antrieb auf dem Markt. Daher stellt sich bei der Darstellung einer Nachfragekurve zumeist der Fall dar, dass die Nachfrage steigt, wenn ein Gut zu einem günstigeren Preis angeboten wird. Also, sinkender Preis = steigende Nachfrage. Dieser normale Ablauf kann allerdings in bestimmten Fällen auch durch ein Paradoxon unterbrochen werden, das mit den Giffen-Gütern umschrieben wird. Dies sind in der Regel bestimmte Luxusgüter, bei denen die Nachfrage steigt, wenn ein hoher Preis das Prestige beim Besitz des Gutes hebt, der sinkende Preis hingegen nicht mehr die Besonderheit des Gutes ausdrückt. Daher verhält sich hier die Nachfragekurve in umgekehrter Richtung.
Begrenzung des Anstiegs der Nachfragekurve
Die Nachfrage wird dann nicht unendlich weiter nach oben steigen, wenn eine bestimmte Sättigungsgrenze der Konsumenten erreicht wird. In diesem Fall wird ein spezielles Gut auch dann nicht mehr nachgefragt, wenn es zu einem extrem niedrigen Preis angeboten wird. Tritt eine allgemeine Sättigung für bestimmte Güter ein, so wird normalerweise die Produktion dieser Güter begrenzt, beziehungsweise werden sie durch Weiterentwicklungen oder andere Güter ersetzt.
Verschiebungen bei der Nachfragekurve
Im Marktverlauf ist die Nachfragekurve keine Größe, die sich gleichmäßig entwickelt. Auf die Nachfragekurve wirken unterschiedliche Faktoren ein, wie beispielsweise
- steigende oder sinkende Einkommen der Konsumenten, wobei bereits die Zukunftserwartungen der Einkommenssteigerung zu erhöhter Nachfrage führen kann
- Preisentwicklungen bei Substitutionsgütern (gleichwertige Ersatzgüter)
- Preisentwicklungen bei komplementären Gütern (Gütern, deren Preisentwicklung auf das jeweils andere Gut wirkt, beispielsweise Kraftstoff und Kraftfahrzeuge)
- der Nutzen, den Konsumenten einem Gut zusprechen (hier kann es zum Kauf trotz höherer Preise kommen)
Zu einer echten Verschiebung bei der Darstellung der Nachfragekurve kommt es allgemein bei Preissenkungen und Preiserhöhungen. Dabei können sich im Verlauf der Entwicklung durchaus Verschiebungen entlang der Kurve ergeben.