Die vollkommen elastische Nachfrage legt zugrunde, dass Abnehmer zu einem gewissen Preis von einem bestimmten Gut so viel erwerben können, wie es ihnen möglich ist. Wenn der Preis ansteigt, entwickelt sich die Nachfrage so gut wie auf Null, wenn dieser Preis fällt, dann kommt es zu einer unbegrenzten Zunahme des Wachstums der Nachfrage. Sofort wird hier klar, dass es sich um einen gänzlich undenkbaren Vorgang auf dem realen Markt handeln. Die vollkommene Nachfrage ist ebenso wie die vollkommen unelastische Nachfrage ein rein theoretisches Konstrukt. Wenn die vollkommen unelastische Nachfrage zumindest in einigen Ansätzen auf dem Markt eine Spiegelung findet, so ist die vollkommen elastische Nachfrage absolut nicht denkbar. Hier handelt es sich um ein reines Modell, das in der Praxis kein Gegenstück findet.
Die Nachfrage gleich Null
Nur in einigen einzelnen Ansätzen kann von einer Widerspiegelung des Modells der vollkommen elastischen Nachfrage Teilen des Marktes gesprochen werden. So kann für ein einzelnes Angebot eine Nachfrage Null herrschen, weil unabhängig vom Preis kein Interesse am Erwerb dieses Gegenstands innerhalb eines bestimmten Marktsektors besteht. In der Praxis ist es jedoch so, dass die gleiche Ware auf einer anderen oder Ebene des Marktes durchaus Käufer finden kann. Auf die Produktion von Gütern bezogen ist dieser Fall nicht denkbar. Jeder Produzent oder Leistungsanbieter wird erst einmal die Marktlage und den Bedarf betrachten, bevor er ein Gut in bestimmter Menge produziert. Höchstens ein Hersteller eines Unikats könnte eine Null-Nachfrage erleben.
Die unendliche Nachfrage
Auf der zweiten Ebene setzt dieses Modell der vollkommenen elastischen Nachfrage voraus, dass bei einem gesunkenen Preis das betreffende Gut fast unendlich nachgefragt wird. Dies ist gänzlich abwegig. Für jede Nachfrage gibt es auf dem Markt Grenzen. Kein Abnehmer wird unendliche Mengen eines Gutes lagern. Selbst eine sehr hoch angesetzte Vorratshaltung wird sich an der Notwendigkeit für den Verbrauch oder Absatz, sowie an den Lagermöglichkeiten orientieren. Zudem würde dies die unendliche Produktion voraussetzen, was ebenso irreal ist.
Diese extremen Modelle machen lediglich die Übersteigerung der normalen Vorgänge auf den Märkten deutlich, und wie sich im Extremfall Nachfrageelastizität auswirken könnte.