Von einem Wirtschaftswachstum wird gesprochen, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zunimmt. Das BIP ergibt sich aus der Gesamtheit der Preise der produzierten Wirtschaftsgüter in einer Volkswirtschaft. Für die Messungen werden bestimmte Zeiträume angesetzt. Die Grundlage für die Berechnung stellt ein Basisjahr dar, für das die Änderungen des allgemeinen Preisniveaus (reales Wirtschaftswachstum) betrachtet werden. Für den gleichen Zeitraum werden Berechnungen über das preisbereinigte Wirtschaftswachstum, also ohne Einbindung der Preisentwicklung (nominales Wachstum) zugrunde gelegt. Wichtige Einflussfaktoren auf das Wirtschaftswachstum sind Arbeit, Kapital und Technologie.
Weitere Maßstäbe zur Berechnung des Wirtschaftswachstums
Da in kurzfristiger Messung das Wirtschaftswachstum immer unterschiedlichen Einflüssen und dadurch bedingten Schwankungen unterworfen ist, wird zur langfristigen Feststellung eine Abgrenzung zwischen tatsächlichem Sozialprodukt und Produktionspotenzial vorgenommen. Dieser Maßstab stellt dar, wie sich das Inlandsprodukt entwickeln könnte bei einer vollen Auslastung des gesamten Sachkapitals und der verfügbaren Arbeitskräfte.
Weiterhin werden das extensive und das intensive Wachstum berechnet. Beim extensiven Wachstum wird das BIP berechnet ohne Beachtung der Entwicklung der Versorgung mit Gütern für die Bevölkerung. Beim intensiven Wachstum wird die Entwicklung der Einkommen pro Kopf einbezogen. Dabei stellt sich ein Wachstum durch Erhöhung der Produktion der Arbeit dar.
Quantitatives und qualitatives Wachstum
Die Methoden für die Berechnung des Wachstums dienen im Allgemeinen der Darstellung des Wachstums unter rein quantitativen (mengenbezogenen) und materiellen (Einkommen, Preise, Kapital) Gesichtspunkten. Betrachtet wird das Wachstum der Produktion in der gesamten Volkswirtschaft. Daneben spielt jedoch ebenfalls das qualitative (wertige) Wachstum in einer Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Hierbei werden neben den Fakten der Zunahmen der produzierten Mengen auch solche Gesichtspunkte einbezogen, die die allgemeine Lebensqualität betreffen. Dazu gehört unter anderem der Faktor der Umwelt, die gerechtere Verteilung der Einkommen zur allgemeinen Erhöhung des Lebensstandards.