Damit die Europäische Zentralbank die ihr auferlegten Aufgaben erfüllen kann, stehen eine Reihe verschiedener Maßnahmen bzw. Instrumente zur Verfügung. Nur diese machen es der EZB möglich, eine funktionierende Volkswirtschaft zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Diese Maßnahmen sind insbesondere unter folgende Titel zusammenzufassen:
- Einlagefazilitäten
- Ständige Fazilitäten
- Offenmarktpolitik
- Mindestreservepolitik
Die Einlagefazilitäten
Unter der sogenannten Einlagefazilität versteht man die Handlungsweise der EZB, den Geschäftsbanken kurzfristig zu erlauben Geld, welches zurzeit nicht benötigt wird, bei ihr zu deponieren. Den Geschäftsbanken wird dazu der jeweils von der EZB festgelegte Einlagesatz auf ihr Guthaben bezahlt. Der wohl größte Vorteil der Einlagefazilitäten besteht darin, dass Liquiditätsüberschüsse abgebaut werden.
Der Einlagensatz wird allerdings von Seiten der EZB nicht zu hoch angesetzt, dass es für die Geschäftsbanken ein zu hoher Anreiz ist, das Geld bei der EZB zu parken. Daher sehen diese auch nicht als besonders attraktiv an. Es handelt sich vielmehr nur um eine kurzfristige Lösungsmöglichkeit um Liquidität zu schaffen bzw. vom Markt wegzunehmen.
Die ständigen Fazilitäten
Bei den ständigen Fazilitäten spricht man wenn die EZB Übernachtliquidität bereitstellen möchte. Die dazu notwendigen Signale bezüglich des allgemeinen Kurses der Geldpolitik gehen wiederum alleinig von der EZB aus. Hier werden kurzfristig Ober- und Untergrenze der Geldmarktsätze für Tagesgelder festgesetzt. Es bleibt den Finanzinstituten aber dabei freigestellt, sich zu vorab genau bestimmten, einheitlichen Bedingungen fehlende Mittel über Nacht von der EZB zu beschaffen.
Die Offenmarktpolitik
Die Offenmarktpolitik ist das wichtigste Instrument der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und somit der Stabilität der Währung, also des Euros. Bei der Offenmarktpolitik steht die Europäische Zentralbank den Geschäftsbanken gegenüber. Im Mittelpunkt dieses Gegenüber Stehens stehen sogenannten „Wertpapier Pensionsgeschäfte“. Das bedeutet, es werden Wertpapiere gehandelt zwischen der Europäische Zentralbank und den Geschäftsbanken. Wenn die Europäische Zentralbank nun den Geschäftsbanken Wertpapiere verkauft, dann sind die Wertpapiere bei den Geschäftsbanken und die Europäische Zentralbank bekommt dafür das Geld.
Für die Geschäftsbanken bedeutet dies, dass die Liquidität abnimmt. Damit nimmt auch das Kreditvolumen ab weil die Geschäftsbanken einfach weniger Liquidität zur Verfügung haben. Sie haben weniger Spielraum um Kredite zu vergeben. Das ist genau der Sinn der Sache denn die Europäische Zentralbank entzieht durch den Verkauf der Wertpapiere dem Markt Liquidität. Warum machen das die Geschäftsbanken? Weil sie von der Europäische Zentralbank eine gewisse Zinsrate versprochen bekommen haben. Dies wird in der Regel in der Form eines sogenannten Mengentenders getan. Ein weiteres Instrument dazu ist der Zinstender.
Die Mindestreservepolitik
Kurz zusammenbefasst handelt es sich bei der Mindestreservepolitik um folgendes: ein Anspruch der Europäischen Zentralbank ist es, dass Geschäftsbanken eine Mindestreserve auf einem Girokonto vorweisen können. Die EZB fordert hier einen Prozentsatz von zurzeit ein Prozent der Einlagen.